Saturday, November 03, 2007

Nightclimbers in Cambridge

Am 27. Oktober haben wir einen Tag in Cambridge verbracht. Das war sehr schön und wir möchten Euch gerne ein bisschen teilhaben lassen.
So sieht es aus:



Nett, ein bisschen verschlafen, wenn man wie wir London liebt und genießt. (Die Geschäfte machen wochtags um 17.30 Uhr zu! Auch die Cafés.)

Cambridge hat 31 Colleges, wovon wir ein paar angeschaut haben. Viele sind in alten, stilvollen Gebäuden untergebracht. Es muss schön sein, in Cambridge zu studieren. (Aber wir lassen auch auf unser Frankfurt nichts kommen!) Tiger hatte früher im Jahr in Princeton ein bisschen den Eindruck, dass Princeton wie ein Oxbridge-Disneyland aussieht...
Und wie überall in England sind an vielen Ecken auch Ende Oktober noch geflegte bunte Blumenbeete.



Durch Cambridge fliest die Cam - nicht sehr überraschend. Der Teil der Cam, an dem einige der Colleges liegen, ist beruhigt und durch Schleusen kontrolliert, so dass man ganz wunderbar Boot fahren kann. In Cambridge fährt man aber nicht einfach Boot. Man stakt oder man lässt sich staken, wie in Venedig. Wir haben uns staken lassen, denn das erfordert ein wenig Übung und little Dragon hatte nicht ausreichend Zutrauen zu Tigers Fähigkeiten hinsichtlich des Stakens. (Sie selbst zog diese Tätigkeit für sich gar nicht erst in Betracht.)




Und so sieht das aus, wenn man unter der mathematischen Brücke hindurch gestakt wird:



Die mathematische Brücke ist recht bekannt, soll sie doch angeblich von Isaac Newton selbst (der selbstverständlich wie so viele andere Berühmtheiten auch zu Lebzeiten in Cambridge weilte) entworfen worden sein und ohne jede Bolzen halten. Das aber stimmt beides nicht. Schön anzuschauen ist sie dennoch.

Eines der imposantesten Colleges an der Cam ist das King's College. (Es ist nicht das größte und auch nicht das einflussreichste, das ist Trinity College. Trinity College hat beeindruckenderweise bislang 26 Nobelpreisträger hervorgebracht. Davon habe wir aber kein Bild, deshalb erzähle ich jetzt noch etwas zum King's College.)

Zur Kapelle des King's College, in der übrigens ein tolles Altarbild von Peter Paul Rubens hängt und die auch sonst beeindruckend schön ist, gibt es eine witzige Geschichte.
In Cambridge hat sich eine Art Sport entwickelt, der als Nightclimbing bekannt ist. Manche Studenten haben den Ehrgeiz entwickelt, nachts auf Collegegebäude zu klettern und irgendwelchen Schabernack zu treiben. Man kann sich leicht vorstellen, dass auch (oder vielleicht gerade) die Kapelle des King's College dazu einlädt. Es muss nicht erwähnt werden, dass Nightclimbing natürlich verboten ist und dass man sich besser nicht erwischen lässt.



Eines Nachts haben irgendwelche Studenten (vielleicht war es auch nur einer, man weiss es nicht) ein Verkehrshütchen auf eine der Spitzen gesetzt. Das erzürnte die Collegeleitung. Das Verkehrhütchen störte die ästhetische Empfingung und sollte wieder entfernt werden. Nun konnte man nicht einfach selbst hochklettern und es herunterholen. Das erfordert reichlich Geschick und Übung. Also beauftragte man ein Unternehmen damit, das Hütchen zu entfernen. Der Chef des Unternehmens versicherte der Collegeleitung, dass die Hütchen-Rückholaktion mehrere Tage dauern würde und man ein Gerüst aufstellen müsse. Was sollte man machen? So geschah es. Als nach drei Tagen das Gerüst so weit aufgebaut war, dass am Tag danach das Verkehrshütchen erreichbar gewesen wäre, sah sich der ursprüngliche Nightclimber erneut herausgefordert und versetzte das Verkehrshütchen an eine andere, vom Gerüst aus nicht erreichbare Spitze. Er wurde nie erwischt.



Wie es sich gehört, haben wir im Eagle unser mittägliches Mahl eingenommen. The Eagle ist der Pub, in dem Crick und Watson sehr viel über ihre Forschung diskutiert haben. Deshalb steht er im Ruf, dass dort die Doppelhelixstuktur der DNA entdeckt wurde.

Insgesamt hatten wir einen sehr schönen Tag in Cambridge. Es war sicher nicht unser letzter Besuch.


2 comments:

Harald said...

Hach, das tut soo gut, was von Tiger&Dragon in deutsch zu lesen. Ich bin ja immer wieder hin und weg von den klangvollen Namen, die Ihr in Eure Geschichten einbringen könnt.

Now for the english readers: Ohhh, that's too good to read something in german from Dieschar & Drägön. I'm always there and away about these soundful names, used in your farytales.

Go on!

Daniele said...

Cambridge ist wirklich SO schoen. I love this town! I plan to go back soon. I bet they have a Xmas market!